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Trennung von Form und Farbe - Maltechnik

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Die Kunstgeschichte entwickelte im Laufe der Zeit verschiedene Maltechniken mit Öl. Eine davon ist die Trennung von Form und Farbe. Diese Maltechnik wurde im Mittelalter von Jan van Eyck entwickelt und vor allem von Tizian praktiziert - einem führenden Vertreter der venezianischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Sogar Surrealisten wie Dali verwendeten diese Maltechnik. Die Trennung von Form und Farbe erlaubte es, die Bildgestaltung auch in Werkstätten durchzuführen. Der Vorteil dieser Maltechnik liegt in der detaillierten und natürlichen Darstellung der Form

Die Form: Arbeit am Bild

Wie geht die Trennung von Form und Farbe in der Praxis vonstatten? In der Regel widmet sich der Künstler zuerst der Form, um danach an der Farbe zu arbeiten. Der Meister fertigt eine Risszeichnung an, die anschließend auf die Bildfläche übertragen wird. Die Bildfläche liegt im Aufgabengebiet des Lehrlings, der dazu eine Holztafel mit Leinen bespannt oder sie wahlweise mit Kreidegrund weiß grundiert. Der Künstler ist für die Entwicklung der Schattenform zuständig. Dazu verwendet er Eitemperafarbe, die aus einer Wasser-Öl-Emulsion besteht. Der Künstler kann die Ölfarben, Japantusche, Siena, Ultramarin und Schwarz für diese Maltechnik verwenden.

Lasuren für Mittel- und Gesamton

Nach diesem ersten Schritt muss die Lasur aus Öl aufgetragen werden. Die Lasur ist eine magere Harzölfarbe, die eine dünne und durchscheinende Konsistenz hat. Dieser Arbeitsschritt der Maltechnik ist notwendig, damit Mittel- und Gesamttöne entstehen. Das Ergebnis wird als Imprimitur bezeichnet: die erste Schicht.

Der Gesamtton ist für den späteren Bildcharakter ausschlaggebend - hierbei unterscheidet der Künstler zwischen Kontrasten, wie beispielsweise dunkel und gedämpft oder warm und kalt. Mit dem Mittelton wird die Form herausgearbeitet. Der Mittelton lässt sich zwischen hellstem und dunkelstem Ton finden. Durch das Auftragen von sogenannten Weißhöhungen – also Lichter und helle Bereiche - wird hier die Form entwickelt. Albrecht Dürer verwendete für die Mitteltöne Ocker, während Bartholomäus Bruyn zu einer grünen Erdfarbe griff. Künstler verwenden weiße Tempera, um Licht zu malen. Dieses Öl sorgt für einen dreidimensionalen Effekt. Die Maltechnik der Trennung von Form und Farbe bietet Raum für Korrekturen. Ermöglicht wird dies durch den Wechsel von Lasur und Weißhöhung. Je nach Bedarf können mehrere Schichten aufgetragen werden. Stefan Lochner und Tizian sollten weit mehr als 100 Schichten mit Öl gemalt haben. Dank dieser Maltechnik entstehen lebendige und realitätsnahe Bilder. Bisher wurde die Arbeit der Form am Bild beschrieben: die Grisaille. Das Gemälde beinhaltet ausschließlich Ocker, Schwarz und Weiß.

Mehr Farbe für das Gemälde

Wo bleiben die restlichen Ölfarben bei dieser Maltechnik? Sie kommen im nächsten Schritt bei der Trennung von Form und Farbe zum Einsatz. Für die tatsächliche Farbgebung werden Ölfarben in mehreren Schichten aufgetragen. Die erste Schicht wird als Zwischenfirnis bezeichnet. Sie besteht aus Dammar oder einem Leinöl und muss 4-5 Tage trocknen. Anschließend erfolgt die Lasierung mit der gewünschten Lokalfarbe. Die Maltechnik des lasierenden Auftrags kann beliebig oft durchgeführt werden. Je öfter die Ölfarben aufgetragen werden, desto tiefer erscheinen sie. Bei dieser Maltechnik muss jede Schicht komplett durchtrocknen, damit das Bild nicht verschmiert. Daher nimmt die Trennung von Form und Farbe sehr viel Zeit in Anspruch - mehrere Monate bis hin zu vielen Jahren!

Tipp:
Der Künstler sollte bei dieser Maltechnik wenig Körperfarbe verwenden, da die Untermalung durchscheinen muss. Im letzten Schritt kann er die Licht- und Schattenformen mit Öl vertiefen, sofern an den Spitzen Bedarf besteht. Die Trennung von Form und Farbe besteht aus zwei großen Schritten, während die Farbe den leichteren Part bildet. Damit die Maltechnik der Farbe keine großen Probleme bereitet, sollte der Künstler auf eine kräftige Untermalung achten.

Trennung von Form und Farbe – Beispiel

Zur Veranschaulichung habe ich hier ein Beispiel aus dem Bereich des Farbstift-Zeichnens. Das Beispielbild zeigt meinen Papierkrieger #1. Hier wäre eine Step-by-Step-Anleitung für das Bild: Papierkrieger zeichnen

Trennung von Form und Farbe - Malerei
Beispiel – Trennung von Form und Farbe

Ich selbst gehe häufig so vor, dass ich Form und Farbe getrennt zeichne. Zuerst kommen die Schatten bzw. die Tonwerte, die die Form beschreiben. Danach trage ich die Farbe auf, die dann mit den Tonwerten zu einem Farbton verschmelzen. Weißhöhungen ergeben sich durch das Weiß des durchscheinenden Papiers oder werden mit einem weißen Farbstift eingebracht.


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