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Entstehung von "Mensch & Maschine"

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Markus
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Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Markus »

Hallo liebe Malerfreunde!

In diesem Beitrag werde ich beschreiben wie mein Bild „Mensch & Maschine“ entstanden ist. Allerdings beschreib ich nicht die einzelnen Zeichenschritte, sondern vielmehr die Entstehung von der Idee bis zum fertigen Bild.

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Außerdem noch etwas Werbung in eigener Sache... wer dieses oder ein anders meiner Werke als Poster haben möchte, sollte mal meinem Postershop einen Besuch abstatten: Markus' Postershop

Zunächst mal ein paar Infos über die Zeichnung ansich:
Das Bild ist eine Farbstiftzeichnung. Um genau zu sein ist es mit den allseits beliebten Polychromos gezeichnet ;-). Das Format ist in etwa DIN A2.
Das Bild habe ich als Schularbeit für die FOS für Gestaltung gezeichnet. Außerdem habe ich mit dem Bild (so wie der Rest der FOS-Klasse) an einem europäischen Zeichenwettbewerb teilgenommen. Ich weiß aber ehrlich gesagt gar nicht mehr, ob ich dort auf irgendeiner Ebene gewonnen habe.

Das Thema, das damals von unserem Lehrer für Gestaltung vorgegeben wurde, hieß „Mensch und Maschine“ – daher auch der Titel für das Bild. Meine Idee war es, auf dem Bild die Abhängigkeit eines menschlichen Lebens von einer Maschine darzustellen. Man sieht eine Person, die in einer Maschine am Leben erhalten wird und dadurch geradezu unzertrennlich mit der Maschine vereint ist.
Da mir der japanische Zeichenstil – also Mangas und Anime – sehr gut gefällt, habe ich die weibliche Figur auf dem Bild auf eine Weise gezeichnet, die an Mangas bzw. Animes erinnert. Die Figur, die in einem lebenserhaltenden Glaszylinder schwimmt, liegt im Zentrum der Zeichnung und im Zentrum des Interesses. Der annähernd symmetrische Bildaufbau und die Schläuche, die alle zur Figur führen, verstärken diese Wirkung noch.
Um eine kühle Atmosphäre zu erschaffen, habe ich alles in einen leicht bläulich-violetten Farbton gesetzt. Dies soll darüber hinaus einen Metalleffekt erzielen, da die Farbe eine kalte Wirkung beim Betrachter erzielt und Metall ja auch kalt ist.

Soviel zur Idee, nun zur zeichnerischen Umsetzung. Begonnen habe ich damit, ganz grobe kleine Vorzeichnungen zu erstellen. Darin habe ich dargestellt wie der Bildaufbau sehr sehr grob aussehen könnte.

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Dann habe ich einige Detailskizzen von dem Glaszylinder gezeichnet, in dem sich die Figur befinden sollte.

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Es folgten Zeichnungen in denen ich metallische Objekte studiert habe. Dabei habe ich z.B. die Schläuche gezeichnet und versucht die ganzen Metalleffekte und Spiegeleffekte darzustellen. Außerdem habe ich bei den Skizzen bereits eine Violette Farbgebung ausgetestet.

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Um mich im Zeichnen der weiblichen Figur zu üben, habe ich mehrere Zeichnungen der Figur angefertigt. In den Zeichnungen habe ich immer mehr Details dargestellt.

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Dann habe ich mich daran gemacht die Idee zu konkretisieren. Ich habe eine detailreiche Zeichnung der Figur in dem Glasbehälter erstellt. Daneben habe ich weiter Skizzen für den Bildaufbau gezeichnet.

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Nun war es soweit, dass ich eine relativ konkrete Vorstellung über die komplette Zeichnung hatte. Daher habe ich das komplette Bild einmal auf ein DIN A4 Papier vorgezeichnet.

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Danach folgte eine weitere Zeichnung des gesamten Werkes auf ein DIN A4 Papier. Diesmal aber mit einem schwarzen Farbstift. Mit Airbrush habe ich die Zeichnung ganz grob mit Violet koloriert.

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Jetzt geht es ans Eingemachte ;-). Da ich eine möglichst perfekte Zeichnung abgeben wollte, habe ich natürlich nichts dem Zufall überlassen. Ich habe auf ein DIN A3 Papier die zentrale Bildfigur (also die Frau in dem Glaszylinder) und einige Schläuche in Originalgröße vorgezeichnet.

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Von dieser Vorzeichnung habe ich dann abgepaust. Dafür habe ich zwei DIN A3 Pauspapiere verwendet (das Foto unten ist außerdem aus vier Scans zusammengebastelt). Auf dem Pauspapier habe ich eine Vorzeichnung für das gesamte Bild erstellt. Die Konturen der Vorzeichnung habe ich dann mit einem Tuschestift nachgezogen. Dann habe ich die Rückseite des Pauspapiers mit einem weichen Bleistift schraffiert (ihr könnt Euch denken worauf es hinausläuft). Das Pauspapier habe ich danach nur noch auf den Zeichenkarton (auf dem das endgültige Bild gezeichnet werden sollte) geklammert und die Konturen der Vorzeichnung mit einem harten Bleistift nachgefahren. Dadurch haben sich die Konturen auf dem Zeichenkarton abgedrückt und schon war die perfekte Vorzeichnung fertig.

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Der Rest war etwas Technik, Geschick und Arbeit und fertig war meine Zeichnung „Mensch & Maschine“.

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Dann hoffe ich mal, dass Euch dieser Workshop gefallen hat und dass Euch das Ganze dabei hilft eigene Bilder zu zeichnen und zu malen.

Bis bald! Grüße,
Markus

stubsi
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von stubsi »

Hi!

Echt interessante Anleitung - vor allem die ganzen Skizzen. Sehr schön anzusehen.
Ich dachte garnicht, dass man soviel Vorarbeit in so eine Zeichnung stecken muss/kann/sollte :mrgreen: Darum kommt aber wohl auch etwas so gutes raus.

Mich würde mal interessieren wieviel Zeit du in die Zeichnung gesteckt hast??

Grüße,
stubsi

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struupi
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von struupi »

Wow, die Anleitung ist toll.

Für mein Auge ist mir die Frau im Schulterbereich ein kleines bißchen zu maskulin. *ka*
*Ich bin ein Butterblümchen!* lg struupi

Thomas
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Thomas »

Kann ja sein das Sie Kraftsport betreibt :mrgreen:
Das Leben ist wie zeichnen - nur ohne Radiergummi

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Markus
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Markus »

war mal eine chinesische gewichtheberin *lala*

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struupi
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von struupi »

Ah so... das erklärt natürlich alles! *rofl*
*Ich bin ein Butterblümchen!* lg struupi

Riff Invader
Beiträge: 2
Registriert: Fr 3. Okt 2008, 09:14

Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Riff Invader »

Hiho euch allen.
Ein sehr bemerkenswertes Tut. Da ich vor kurzem feststellen musste das ich doch etwas Zeichentalent besitze, übe ich schon fleißig und versuche meine Fantasie auf das Papier zu übertragen. Es geht schwer aber es geht weiter^^
Wie dem auch sei, endlich fand ich eine Seite und schließlich dieses Tutorial, in der Hoffnung endlich Antworten auf meine Fragen zu finden.
Mit was Colorierst du???? Ich sehe immer Spitzenartworks von Profi-Künstlern, die mit verschiedenen Graphit Sorten Zeichnen und dann auskolorieren. Aber mit was? Ich hoffe jemand kann mir diese Fragen beantworten...

riff

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Markus
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Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Markus »

Hallo Riff Invader und herzlich willkommen in diesem Künstler-Forum!

Also die Zeichnung von diesem Tutorial habe ich komplett mit Polychromosstiften gezeichnet. Das sind spezielle Künstler-Farbstifte - soz. meine Lieblingsstifte *love* . In meiner Bildergalerie findest du eine Menge Bilder, die ich damit gezeichnet habe.
Es gibt sie z.B. in diesem Shop: Zeichenbedarf-Shop (Werbelink)

Riff Invader
Beiträge: 2
Registriert: Fr 3. Okt 2008, 09:14

Re: Entstehung von "Mensch & Maschine"

Beitrag von Riff Invader »

Danke dir. Das beantwotet wenigstens einer meiner Fragen bezüglich des auskolorierens^^
Billig sind die Stifte zwar nicht, aber dafür erwarte ich davon auch eine Professionelle Qualität.
Danke.

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