Künstlerportrait – Andreas Gursky

Mit einem großen Teil der zeitgenössischen und der modernen Kunst kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Aber letztes Jahr habe ich einen modernen Künstler aus dem Bereich der Fotografie entdeckt. Ich rede von einem gewissen Andreas Gursky, einem der derzeit bekanntesten Fotografie-Künstler der Welt.

Ich war auf seiner Ausstellungen im Haus der Kunst in München und war gleich begeistert. Ich habe bereits schon vorher einige Fotografien von ihm in einem Buch über Moderne Kunst gesehen, was mir erst zu diesem Zeitpunkt aufgefallen war. Die Bilder hatten mich schon damals (in klein) beeindruckt.

Das besondere an Andreas Gruskys Bildern ist, dass sie auf riesigem Format gedruckt sind und meistens endlose Details in großer Schärfe besitzen. Dadurch können sie sozusagen in doppelter Weise betrachtet werden: Einmal aus der Nähe und ein zweites Mal aus der Distanz, wo die Fotografien– wie der Künstler selbst zu sagen pflegt – zu Megazeichen werden.

Andreas Gursky will mit in seinen Fotografien alltägliche Phänomene abbilden, um damit die Realität wiederzugeben. Die Bilder stellen Lebenssituationen dar, die beim Betrachter unterschiedlichste Gefühle hervorrufen. Oft weiß man sofort, was der Künstler mit der Fotografie aussagen wollte.

So zeigt zum Beispiel das Bild „99 Cent“ eine Supermarkt-Landschaft aus Regalen gefüllt mit schier endlos vielen bunten Produkten. Zwischen den Regalen kann man vereinzelt die Köpfe von Menschen sehen, die anonym – geradezu isoliert – durch die Regale wandern.

Für mich verbildlicht diese Fotografie einfach die Anonymität und die Einsamkeit, mit der sich die Menschen in den heutigen Mega-Citys konfrontiert sehen.

Andreas Gursky ist gegenwärtig der teuerste Fotograf der Welt. Da er pro Jahr maximal 10 Fotografien in jeweils 6-facher Auflage produziert, sind seine Arbeiten sehr begehrt. Zum Beispiel wurde das bereits beschriebene Bild „99 Cent“ 2006 bei Sotheby’s in New York für umgerechnet 1,7 Millionen Euro versteigert.

Andreas Gursky macht außerdem nicht nur einfache Fotos. Seit 1992 ging er dazu über seine analogen Fotografien digital zu bearbeiten. Während es anfangs nur kleinere Eingriffe waren, sind es inzwischen gesamte Bildwerke, die Andreas Gursky digital erstellt.

Hier noch ein paar Daten zu Andreas Gursky:

Andreas Gursky wurde am 15.01.1955 in Leipzig geboren. Sein Vater sowie sein Großvater waren beruflich Werbefotografen, so war ihm sein Talent sozusagen bereits in die Wiege gelegt. Andreas Gursky studierte von 1987 bis 1981 Visuelle Kommunikation an der Universität-Gesamthochschule Essen. Danach absolvierte er ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, das er 1987 abschloss. Heute lebt Andreas Gursky zusammen mit der Kunstsammlerin Julia Stoschek in Düsseldorf.


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