* = Anzeige / Affiliate-Link
Diese Anleitung über das Malen lernen mit Aquarellfarben wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ernst Grillhiesl. Auf der Website von Ernst Grillhiesl findet Ihr diese und noch weitere Anleitungen über das Malen mit Aquarellfarben: Aquarellmalerei Ernst Grillhiesl
Nichts leichter als das! Spaß beiseite, es ist wirklich nicht die leichteste Aufgabe „Tiefe“ in ein Aquarell zu bekommen. Diese Tiefenwirkung ist zum Einen mit der Objekt- oder Körperperspektive und zum Zweiten mit der Luftperspektive zu erreichen. Beide natürlich immer mit gewissen Variationen.
Damit meine ich zum Beispiel ein Haus oder einen anderen Gegenstand so in der „Verzerrung“ darzustellen, dass er das Bild belebt und vor allen Dingen aber richtig aufgebaut ist. Je nach Standplatz beim Malen ist diese Technik erforderlich. Ein „Fehler“ wird merkwürdigerweise auch vom absoluten Mal-Laien sofort entdeckt und gnadenlos angeprangert.
Es gibt zahlreiche Bücher darüber mit Abbildungen und theoretischer Anwendung. Theorie ist die eine Seite, Praxis vor Ort eine andere. Ein wichtiges Kriterium zum Konstruieren sind die sogenannten Fluchtpunkte, sie dienen zur Bestimmung der Neigungswinkel eines Gegenstandes. Solange dieser Fluchtpunkt (es gibt je nach Darstellung mehrere) innerhalb des Blattes liegt ist alles nicht so tragisch.
Liegt er jedoch imaginär bzw. außerhalb,
wird das Spiel komplizierter. In diesem
Fall muß man „gefühlsmäßig“ arbeiten
und tricksen. Selbst bin ich nicht der
große Freund von Perspektive um jeden
Preis, weil sehr aufwändig und gnadenlos
in der Vorzeichnung.
Dieses Thema ist weitaus einfacher zu handhaben. Damit meint man eine natürliche Tiefenwirkung in ein Bild zu setzen. In der Regel mit Nähe und Weite, die nach der altbekannten Regel umzusetzen ist: Alles was nahe liegt wird kräftig, meist in warmen Farbtönen und exakt ausgeführt, alles was in die Ferne rückt ist blass, kühl und eher verschwommen darzustellen. Bekanntlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel.
Nachfolgende Beispiele für Aquarelle mit perspektivischer Wirkung sollen oben stehende Erklärungen visuell verdeutlichen. Zu weiterer theoretischer Vertiefung empfehle ich entsprechende Literatur.
Der Mal-Standort ist so gewählt, dass es vom Hauskörper in der Bildmitte zwei sichtbare "Fluchten" gibt. Eine führt nach rechts und eine nach links hinten vom Haus weg. Beide Fluchtpunkte liegen weit außerhalb des Blattes. Versuchen Sie auf dem Ausdruck die jeweiligen Linien zu verlängern und sie werdendas Problem erkennen.
Der "Gorihof" ein Beispiel mit zwei Bauwerken, jedes für sich benötigt aufgrund des Standes der Gebäude zueinander jeweils einen eigenen Fluchtpunkt. Hier gut erkennbar, dass die auf Augenhöhe liegenden Linien immer waagrecht verlaufen. Alle darüber oder darunter laufenden Linien führen zu einem passenden Fluchtpunkt.
Die klassische Darstellung einer Perspektive. Ein Weg, ein Fluß usw. leiten den Blick in die Tiefe. Der Vordergrund relativ exakt, in warmen, saftigen Farben gehalten und der Wald im Hintergrund in diffuser Ausführung mit kühlen Tönen. Der Weg verjüngt sich nach hinten – je mehr, desto so tiefer erscheint uns das Bild.
Bei diesem Bildstock ist ebenfalls der Vordergrund sehr detailliert ausgearbeitet und die Gebäude bzw. das Gehölz links und der abschließende Wald lösen sich langsam auf, je weiter diese den Hintergrund erreichen. Die Gebäude in diesem Aquarell verlieren zusehends an klarer Kontur und Detail. Auch der Himmel nimmt an Farbintensität zum Horizont hin stetig ab.
Nochmals eine, fast monochrom gefärbt, klassische Darstellung. Vordergrund weitaus feiner in Ausarbeitung und Tönung. Eine allmähliche, fast kulissenartige Abstufung nach hinten. Jeder Waldvorsprung bleicht zum Hintergrund hin immer mehr aus. Der Himmel wechselt ebenfalls an Kraft und Tönung.
Hier noch ein paar Links zu ähnlichen Themen:
Anzeigen