Als Mischtechnik wird eine Maltechnik bezeichnet, die Ölmalerei mit anderen Techniken kombiniert. Wenn Du mit Ölfarben malst, kannst Du Mischtechniken nur bedingt einsetzen, doch einige Kombinationsmöglichkeiten zwischen der Ölmalerei und weiteren Maltechniken gibt es durchaus.

Technisch gesehen ging die Ölmalerei aus der Temperamalerei hervor. So wird eine Mischtechnik genannt, die bereits vor Jahrhunderten zum Einsatz kam. Trotzdem sind bei Ölfarben Mischtechniken mit weiteren Malfarben nur unter bestimmten Bedingungen möglich. In den meisten Fällen stoßen die in der Ölfarbe enthaltenen Verdünnungs- und Bindemittel die anderer Farben ab. Wenn Du also eine Mischtechnik anwenden willst, solltest Du am besten in Schichten arbeiten. Dabei sind einige Regeln zu beachten, denn um einen maltechnisch gesunden Bildaufbau zu erhalten, solltest Du wasserlösliche Farben wie Acryl- oder Aquarellfarbe einzig für den Untergrund benutzen und Farben mit Öl in den späteren Schichten auftragen.

In der Ölmalerei angewandte Mischtechniken

Eitempera - das Malen mit Ei und Öl

Eine ältere Mischtechnik ist das Malen mit Eitempera. Diese Lasurtechnik wurde häufig in der Renaissance eingesetzt. Die hellen Bildstellen kannst Du hier mit Kaseinfarbe setzen, einer Plaka-Farbe der Firma Pelikan. Am besten verwendest Du Weiß. Dazu kombinierst Du ein Malmittel mit Ei und Öl, genauer gesagt Leinöl. Als Verdünnungsmittel kannst Du Wasser benutzen. Die Farben und Schatten setzt Du danach durch dünne Lasuren. Hier sind die Malmittel Dammarharz und Terpentinöl oder vorgefertigte Malmittel.

Ölfarbe auf Acryl

Bei dieser Mischtechnik, die Ölmalerei und Acryl kombiniert, trägst Du Ölfarbe auf die Acryl-Schicht auf. Andersherum ist das nicht möglich. Das liegt daran, dass Acrylfarbe wasserlöslich ist und Ölfarbe aus einem Gemisch aus Pigmenten und Öl besteht. Hier gilt fett auf mager, um zu verhindern, dass sich die verwendeten Farben, Mal- und Verdünnungsmittel abstoßen. Allerdings kannst Du auf der getrockneten Acryl-Schicht sehr gut mit Ölfarben arbeiten, da sie ausgezeichnet darauf haften. Deshalb verwenden Künstler oft eine Untermalung mit Acrylmalerei, auf die sie dann mit Ölfarben malen. Interessante Effekte erzielst Du, wenn Du anstelle der Acrylfarbe eine Acryl-Strukturpaste verwendest.

Ölmalerei und Aquarell-Malerei

Mit Farben mit einer Basis aus Öl kannst Du auch auf Aquarell malen, wobei die Aquarellmalerei die Untermalung darstellt. Durch den flüchtigen und eher skizzenhaften Charakter dieser Technik eignet sich Aquarell hervorragend dafür, Deine Vorzeichnung zu kolorieren und damit einen Farbentwurf zu lasieren. Da Du auf grundierter Leinwand sowohl mit Aquarellfarbe als auch mit Ölfarbe malen kannst, ist es möglich, die Aquarellfarbe direkt auf den Grund aufzutragen, den Du für Deine Ölmalerei präpariert hast. Dies ist eine der Mischtechniken, die sich gut für eine lasierende Maltechnik mit Öl bei kleinen Formaten eignet.

Mischtechniken mit Kohle, Pastell-, Ölkreide, Bunt- und Bleistift

Diese Zeichentechniken erlauben es Dir, auch auf der Leinwand zusammen mit Farben mit einer Basis aus Öl zu malen. Hier kannst Du gezeichnete Elemente einfach mit Ölfarben abwechseln. Zum Fixieren kannst Du ein Firnis-Spray benutzen oder ein Malmittel benutzen, wie man es auch zusammen mit Aquarellstiften verwendet (Balsam-Terpentinöl).

Mischtechniken mit Collage-Elementen

Hierbei können alle erdenklichen Materialien zum Einsatz kommen. Du musst nur darauf achten, dass Du saugende Materialien grundierst und eventuelle Beimischungen zur Ölfarbe festigst, indem Du einen Zwischenfirnis setzt. Willst Du experimentelle Materialbilder herstellen, verwendest Du am besten Holzplatten als Bildträger. Für Material- und Collage-Bilder ist die Kombination von Öl und Acryl eine der beliebtesten Mischtechniken, weil Du hier auch mit Strukturpasten arbeiten kannst.