Welches Material man für Urban Sketching verwendet, ist abhängig von den persönlichen Vorlieben. Viele verwenden Tuschestifte für den zeichnerischen Teil und kolorieren die Skizzen anschließend mit Wasserfarben. Sehr häufig wird ein Wassertankpinsel* dafür verwendet.
Meine Materialauswahl für Urban Sketching
Ich habe inzwischen eine etwas eigene Materialauswahl getroffen, die ich immer wieder mal einsetze. Und zwar ist es so, dass ich oft mit einem Tuschestift von Wacom arbeite.
Wer sich gerade denkt „Wacom? Die machen doch Grafiktabletts“ hat natürlich völlig recht. Jedoch gibt es hier ein Tablett, bei dem man ein richtiges Blatt Papier einspannen kann und dann mit einem speziellen Tuschestift auf das Papier zeichnet. Das Gerät heißt Wacom Intuos Pro Paper Edition und ist in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich.
Wacom Intuos Pro Paper Edition*
Das Tablett erfasst alle Striche mit dem Tuschestift und speichert sie als
Datei in einem internen Speicher ab. Damit habe ich meine Skizzen und
Zeichnungen sofort digitalisiert und kann damit auch in Mal- und
Zeichenprogrammen arbeiten.
Man kann dabei innerhalb einer Zeichnung auch mehrere Layer erstellen. Das hat
den Vorteil, dass man den Arbeitsfortschritt dokumentieren kann und zusätzlich Fehler nachträglich am
Computer ausbessern kann.
Urban Sketching wird digital
Die Verknüpfung mit der digitalen Welt mag bei vielen Künstlern verpönt sein, ändert aber in dieser Form nichts an der Tatsache, dass ich die Zeichnung selbst erstellt habe – ohne digitale Hilfsmittel. Ich kann – dank Akku – mit dem Gerät sogar im Freien direkt vor Ort zeichnen. Lediglich im Nachhinein habe ich die Möglichkeit die Zeichnung digital zu bearbeiten und weiterzuverwerten.
Zumeist koloriere ich solche Skizze mit Corel Painter und der Hilfe des Grafiktabletts, was ziemlich viel Spaß macht. Ich kann dabei viele Dinge ausprobieren und testen oder eine Vielzahl unterschiedlicher Versionen von einem Bild kreieren. Dieser digitale Teil des künstlerischen Schaffens geht zwar am eigentlichen Spirit des Urban Sketching vorbei, aber dann nennen wir es eben Digital Urban Sketching.
Die mit dem Wacom-Stift gezeichneten Skizzen kann ich dann selbstverständlich auch noch kolorieren – also mit echter Farbe. Nachdem man in der digitalen Welt viel testen konnte, weiß man nun besser, wie man die farbliche Gestaltung umsetzen kann. Oder man malt alles in einer nochmals völlig neuen Version. Die Tatsache, dass ich bei der digitalen Kolorierung eben nicht nur einen „Schuss“ freihabe, lässt zusätzliche Kreativität entstehen und ich liebe es die gleiche Skizze in verschiedenen Varianten zu malen. Daneben können die digitalen Versionen als Test oder Vorlage für ein reales Gemälde dienen, welches im Nachhinein entsteht.
Wie man sehen kann, kommt das digitale Malen mit entsprechender Software der optischen Wirkung von echten Malmedien extrem nahe. Auch Techniken wie das Malen mit Aquarellfarben kann z.B. Corel Painter sehr realitätsnah umsetzen , wodurch man wunderbare Bilder kreieren kann. Das Arbeiten mit echten Farben und Papier kann diese Technologie jedoch nicht völlig ersetzen. Beides macht Spaß und hat seine individuellen Vorzüge und Nachteile.
Schreibe einen Kommentar